Gesammelte Landschaften - ein Reisetagebuch
Zeitgleich mit Coronabeginn aber aus anderen Gründen änderte sich im Frühjahr 2020 unser Leben wieder einmal tiefgreifend.
Wir nahmen Abschied von Leipzig.
In der folgenden Zeit durch die Einschränkungen stark geprägt, lebten wir mehr denn je in und mit der Natur.
Gleichzeitig vertieften wir endlich wieder unsere musikalische Selbstständigkeit, unter anderem durch das Erlernen neuer Intrumente.
Und um Beides zu verbinden, musizierten wir so oft es ging Draußen: im Wald, im Garten, in Parks, an und in alten Gemäuern,
wie zum Beispiel in der Klosterruine Eldena, auf der Unterburg Kyffhausen oder dem Kloster Göllingen,
sehr zur Freude der Besucher dort, wo doch öffentliche Konzerte sonst so eingeschränkt waren.
"Es war ein lauer Tag im Oktober, es dämmerte gerade, als ich in einem einsamen Tal der Hainleite begann auf meiner Flöte zu spielen.
Als ich so recht in Gedanken versunken war und immerfort einen Tanz nach dem anderen Pfiff, bog ein Hirsch um die Ecke und blieb vor mir stehen.
Da besahen wir uns eine Weile, Auge in Auge und mir war so recht lustig zu Mute, dass ich ohne Pause weiter blies.
Nachdem wir nun einige Minuten so verharrt hatten kam das Tier näher, so dass wir uns fast hätten berühren können,
da stockte mir vor lauter Verwunderung über dieser ungeahnten Vertrautheit mein Flötenspiel und ich unterbrach.
Da zog auch der Hirsch, so gemächlich wie er gekommen war, wieder ab und verschwand im nun schon dunkel gewordenen Wald."
Diese und ähnliche Erlebnisse hatte ich bei Komponieren der Lieder für das gesammelte Landschaften-Album.
Oft zog ich mit Flöte und Diktiergerät in den Wald und suchte einen ungestörten Platz auf, um nachher mit einem Lied oder einer Idee wieder heimzukehren.
Manchmal haben wir uns aber auch zu zweit aufgemacht um mehrere Tage mit Rucksack und Zelt zu wandern.
Wir haben nun schon einige Länder und Landstriche zu Fuß bereist aber eine Gegend in unmittelbarer Nähe hat uns über die Jahre immer wieder angezogen.
Wir haben versucht die Stimmungen dieser Landschaften einzufangen, um sie mit unseren eigenen musikalischen Vorlieben verschmelzen zu lassen.
Unser Dank gilt:
- Alexander Wurlitzer - der alles mit ins Rollen brachte und für den wundervollen Klang
- Klosterverein Göllingen - die uns Möglichkeiten zum Proben und Auftreten geben
- Alex und Paule - für die Probemöglichkeiten im den Wintermonaten
- GVL - für die Bereitstellung des Stipendiums